Eine Tour, die flach beginnt und in den Hügeln endet. Sie ist knapp über 26 km lang, hat rund 250 Höhenmeter (mein GPS gibt einmal 220 hm, einmal 270 hm an???). Eine Tour (oder Runde?), die sich auch fürs Frühmorgentraining im Winter eignet, also bei Dunkelheit – der grösste Teil der Strecke ist nämlich durch Strassenlaternen beleuchtet. Heisst aber auch: sie ist landschaftlich keineswegs einmalig, sie führt durch Stadt- und Vorortgebiet, durch Industriezonen und Schlafgemeinden. Und derzeit durch gefühlt zwanzig Baustellen mit einer ungefähren Gesamtlänge von 4 km.
Die ersten 10 km haben exakt dieselbe Route wie Stadtrunde 07 – Kloster Fahr. Von Höngg geht's runter nach Wipkingen, dann am Wasser entlang stadtauswärts bis zum Hardeggsteg, zum ersten Mal über die Limmat, am Hardhof immer weiter raus Richtung Stadtgrenze (wobei das schon noch ein wenig dauert) bis ins Grünauviertel, daselbst über Umwege und unter der Autobahn hindurch an die meistbefahrene Zugstrecke der Schweiz – direkt beim Bahnhof Altstetten. Ab hier sind es noch rund zwei Kilometer bis zur Stadtgrenze und gut vier Kilometer bis zum Bahnhof Schlieren, alles mehr oder weniger kurvenfrei. Weiter durchs Neubauviertel zu Bauhaus (Tool Time! Ich bin Tim Taylor und das ist mein Partner Al Borland) – auch nicht wirklich attraktiv.
Land in Sicht
Dann endlich beginnt's ein wenig zu grünen. Wir fahren auf dem breiten und gut ausgebauten Radweg der Überlandstrasse über die Limmat und weiter bis Fahrweid. Vor der Limmatbrücke Dietikon geht’s rechts auf den Uferweg – auf den mit Abstand grottenschlechtesten Asphalt, der mir je unter die Räder gekommen ist. Hier stösst man sich verkrampft vorwärts – es ist ungelogen ungefähr so anstrengend wie der Etzelpass, obwohl leicht bergab. Bis man in einer Rechtskurve unvermittelt auf so guten Asphalt stösst, dass Ausrutschen droht. Der Weg führt durch Schwemmgebiet ins Land raus. Ja, hier macht der Begriff Land zum ersten und letzten Mal so etwas wie Sinn – wenn man nicht zu sehr in die Ferne schaut. Aber ja, wir queren den vielleicht fünfhundert Meter langen Abschnitt, rollen rüber nach Geroldswil, wieder einmal unter der Autobahn durch, den Schlafblock-Wohnbau-Hügel hinan, bevor es links in die Bubenaustrasse runter geht.
Hier schläft sich's ruhig
Auf dieser Strasse (die noch zwei andere Namen bekommt im Verlauf) rollt sich's gemütlich und geradeaus bis zu ihrem Ende beim grossen Kreisel – wo auch das Ende von Oetwil an der Limmat ist. Auf der Dorfstrasse (von Oetwil) nimmt dann der Rückweg seinen Anfang. Und ja – endlich geht's obsi. Bis zur Schulhausstrasse und weiter zur nächsten Dorfstrasse (von Geroldswil). An deren Ende in die Badenerstrasse nach Weinigen – wo gut zwei Kilometer Baustelle folgen. Die dort seit gut drei Jahren nur sehr langsam vom Fleck kommt. Und am Ende der Baustelle kommt gleich die nächste, und die ist erst noch die derzeit grösste der Schweiz - die zweite Röhre durch den Gubrist sowie das Portal in Unterengstringen. Wir laufen gut einen Kilometer auf dem Trottoir bis zum zweiten Kreisel und ab hier ist alles wie auf Tour 07: Kloster Fahr, oder Tour 34: Limmattaler Kurztrip. Deshalb wird das hier auch nicht weiter ausgeführt.
Wie angedeutet – eine Tour für unerschrockene Stadtbewohner, denen es egal ist, wenn die umgebende Landschaft nur mit viel Goodwill als solche erkannt werden kann. Oder die gerne nachts fahren und das alles nicht sehen.
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