Eine Tour, die auf 36 Kilometern alles bietet, was eines geneigten Rollskiers Herz begehrt. Flachland, einen Pass, eine kurze Strecke zu Fuss, mehrere Abfahrten, davon eine heftige, zumal wenn man sie nicht kennt, Stadtgelände und Landeinsamkeit (haha!). Und gut verteilte 700 Höhenmeter – das ist mehr als die Diagonela auf 65 Kilometern bietet. Es wird also doch einiges verlangt. Der Buchenegg-Pass ist moderat steil mit durchschnittlichen 10% und Spitzen bis 12%, zieht sich von Langenberg auf die Buchenegg – den nicht so fleissig befahrenen Nachbarspass des Albis.
Der Start zur Tour befindet sich in der Allmend Brunau, gleich bei der Saalsporthalle, und damit dort, wo der Üetliberg (oberhalb des Albisgüetli) am steilsten ist, wo er also tatsächlich etwas Bergiges an sich hat.
Der Genusspass
Die ersten Meter sind flach, man hat Zeit, sich anzuwärmen. Dann ein erstes Mal über die Sihl und kurz dahinter hoch auf eine rund 500 m lange Brücke, die unter anderem über den allmorgendlichen Autobahnstau führt und dann auf den ersten Hügel: den Entlisberg. Ennet dem Bergli geht’s wieder runter an die Albisstrasse, die sich bis nach Adliswil zieht und die in Adliswil Zürichstrasse heisst. Noch vor dem Ortseingang geht’s rechts auf den offiziellen Radweg, wo man am Fluss entlang durch Adliswil rollt – zumindest bis zur Wachtbrücke. Hier geht’s ein zweites Mal über die Sihl auf die – hört hört – Albisstrasse. Dieser bis zum Tierpark Langenberg folgen und kurz vor dem ersten grossen Parkplatz rechts in die Passstrasse mit dem – wie könnte es anders sein – passenden Namen Bucheneggstrasse. Ab hier darf man von einigermassen steil sprechen. Man gewinnt schnell an Höhe und der Ausblick zurück ist phänomenal – zumindest wenn das Wetter stimmt. Mit knapp 3.5 Kilometern ist der Pass eher kurz, also sollte man ihn geniessen.
Bergabmarsch
Oben Rollski abschnallen und laufen. Denn auch hier sind es 10-12%, zudem ist es unübersichtlich, und ja, es hat Verkehr – wenn auch wenig. Ungefähr in der Hälfte geht links ein steil abschüssiger Wanderweg ab. Unbedingt den nehmen, die Strasse macht einen grossen Bogen. In Tägerst einem kleinen Weiler, der zu Stallikon gehört, werden die Ski wieder angeschnallt. Nun zieht es – fast immer leicht abschüssig – durchs Äugstertal auf einem bestens ausgebauten Radweg gen Birmensdorf. Die Weiler und Dörfer dazu heissen: Gamlikon, Stallikon, Sellenbüren, Landikon. In Birmensdorf bis zur Stationsstrasse, die – wie könnte es anders sein – zum etwas erhöht über Birmensdorf liegenden Bahnhof führt.
Rauf und runter
Hier folgt die zweite Steigung (100 hm, ± 8%) hoch nach Uitikon. Auf der Urdorferstrasse runter nach (ich mach jetzt keinen Spruch mehr) Urdorf auf einer sehr schönen Landstrasse, wo man sich tatsächlich auf dem Land wähnt. Mit einer Abfahrt, die ich noch nicht kenne, und auf der ich den Stemmbogen so ausreize, dass der Ski-Holmen mitbremst. Aber irgendwann ist man unten und ab hier ist de Rest der Strecke ein angenehmes, wenn auch langatmiges Ausfahren. Ich biege in Schlieren ab – vervollständige also nicht die eigentlich vorgesehene Runde bis zum Startpunkt –, sondern nehme auf Nebenwegen den Heimweg in Angriff, der mich am Schluss nach Höngg führt. Wer in Schlieren geradeaus weiterfährt, entdeckt Wege, viele davon eigens als Radwege angelegt, die zwar durch die Stadt, aber dennoch gut machbar hoch zum Triemli und von dort aus via Schweighofstrasse rüber zur Allmend Brunau zurück leiten. Wer sich auskennt, kann auch den Weg entlang der Zuglinie der SZU nehmen, der bis in die Binz führt – rund 1 Kilometer von der Saalsporthalle entfernt.
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