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Aktualisiert: 9. Aug. 2020

Eine Runde von 28 Kilometern Länge, mit knapp 200 Höhenmetern, also mehr oder weniger flach. Geeignet sowohl für den klassischen Stil als auch zum Skaten. Mehr oder weniger alles auf Radwegen, ganz wenig führt über geräuscharme Nebenstrassen. Eine harmlose, aber grossteils schöne Rollstrecke, die das Furttal via Dällikon, Dänikon und Hüttikon durchmisst und bei Würenlos die Grenze zum grossen und grossartigen Nachbarkanton Aargau quert und in Wettingen in einer grossen Schleife um die mächtigen Kiesgruben und das Maiächer-Quartier zurück ins Furttal und via Otelfingen, Buchs, Adlikon und Watt an den Startort Regensdorf-Altburg führt. Eine unangestrengte Runde für den Sonntagmorgen für Roller und Doppelstockstösser, die nach einer schlaflosen Nacht (weshalb auch immer) wieder auf die Beine kommen wollen.


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So dunkel wird's, wenn man zu lange in die Sonne schaut und der Säntis alles in den Schatten stellt.

Vollmondtour ohne Vollmond

Ich starte die Tour Mitte Oktober um 06.30 Uhr bei kompletter Dunkelheit – trotz Vollmond, der sich leider leider hinter dem Gubrist versteckt (vermutlich kommt sich dieser Vorstadthügel jetzt grausam hoch vor). Bis Hüttikon bleibt es trotz Stirnlampe eher dunkel, dank der guten Pistenverhältnisse auf dem Radweg ist das aber kein Problem. In Würenlos finde ich eine für mich neue (aber bestens als Radweg ausgeschilderte) Route durch ein Wohnquartier, die oberhalb der Zuggleise fast bis zum Bahnhof, dann auf der Landstrasse und der Industriestrasse (respektive dem Radweg) nach Wettingen führt. Rechterhand gewaltige Kiesgruben, links neue Fussballplätze sowie in Wettingen das neue Sportzentrum Tägerhard (zum Zeitpunkt der Tour immer noch im Bau) dienen als Orientierungspunkte. Hier beginnt auf einer grossen Schlaufe durch das besagte Wohnquartier der Weg zurück ins Furttal. Und hier folgen bis nach Otelfingen zwei sogenannte Steigungen, wovon die eine auf einem kurzen Abschnitt immerhin 7% erreicht (aber der Abschnitt ist wirklich sehr kurz, ich weiss nicht mal mehr, wo genau er sich befindet – obwohl ich die Strecke mehr oder weniger auswendig kenne). Mit anderen Worten: die gesamte Strecke lässt sich problemlos im Doppelstock oder 1:1er durchstossen.

Wer Zeit hat, nehme sie

Zwischen Watt und Affoltern dürfte die Strecke bekannt genug sein oder lässt sich in allen Touren mit Katzensee-Abschnitt leicht nachvollziehen.

Wer’s einigermassen gemütlich nimmt, schafft die Strecke in 1¾ h, wer zügig eilt, benötigt weniger als 1½ h. Wer auf’s Wetter achtet und das Ganze im klaren Herbstlicht abrollt, wird bis zum Säntis sehen. Und der Umgebung ab und an einen Blick zu schenken: soviel Zeit muss sein.


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Wer die Berge kennt, wer mitunter Pässe fährt, ob mit Rad oder Rollski, weiss: der Regensberger ist nicht wirklich ein Pass. Ein Pass stellt per definitionem den Übergang zwischen zwei Tälern dar. Da stellt sich männiglich eine einsame Passstrasse vor, umgeben von schroffen Felswänden, einem Passübergangsrestaurant oder wenigstens einem Imbiss – es muss ja nicht gleich ein Rummelplatz wie auf dem Stelvio sein. Bäume hat es keine, vielleicht noch Alpwiesen mit Kühen, Geissen oder Schafen. Es geht auf der einen Seite wenigstens 500 Höhenmeter hoch, auf der anderen mindestens so viele wieder runter. In den Alpen ein bitzeli mehr. Von Biasca auf den Lukmanier satte 1600 Höhenmeter, vom italienischen Tirano auf den Berninapass sogar fast 1900. Wohingegen beim Regensberger von Otelfingen aus gerade mal 200 überwunden werden.


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Kurz vor dem höchsten Punkt in der Wolfsgrueb auf 634 m.

Flach fängt's an

Die 26-km-Runde startet in der Nähe von Regensdorf, bei den Parkplätzen von Altburg (oder am Bahnhof Regensdorf). Zurück (oder hoch) zur Affolternstrasse und dann mehr oder weniger geradeaus auf einem abgetrennten Radweg via Dällikon, Dänikon, Hüttikon bis fast nach Würenlos, rechts runter nach Oetlikon, rüber nach Otelfingen, durch ruhige Quartierstrassen an den Fuss des Aufstiegs: gut 10 Kilometer mehr oder weniger geradeaus, gut im Doppelstock zu bewältigen.


Nicht so steil geht's weiter

Dann aber: satte 12% direkt zu Beginn, mehrheitlich aber nur um die 8%. Ab Boppelsen fängt der eigentliche Aufstieg an, immerhin sind bis hier die ersten 80 Höhenmeter überwunden. Anfangs auf dem Trottoir, dann auf der Hauptstrasse (was von Gesetzes wegen eigentlich verboten ist). Aber es hat unter der Woche und frühmorgens wenig Verkehr, die Strasse ist breit genug, der Pass kurz – von Otelfingen aus knapp 4 km. Die Wolfsgrueb ist der höchste Punkt. Kurz gerade aus, dann Linkskurve, danach bergab, allerdings gut fahrbar (ich habe die 40-kmh-Marke dort noch nie erreicht). In Regensberg selbst geht's steiler runter, im Stemmbogen aber fahrbar. Unten an der Kreuzung allerdings schnalle ich ab und gehe zu Fuss bis ins Höfli runter, da es dort ein paar unübersichtliche Kurven hat. Wieder anschnallen, die Loohof-, Hünggeler- und Burghofstrasse rüber zum Burghof, dort ziemlich schnell runter zur Dielsdorferstrasse – ich fahre nahezu dauernd im Stemmbogen. Auf der anderen Seite geht’s am Waldrand entlang bis zum höchsten Punkt (wo auch der Wald aufhört). Dort schnalle ich erneut ab und laufe rund 200 m runter zur Krähstelstrasse.


Flach hört's auf

Auf ihr geht’s Richtung Regensdorf. Mit der Einfahrt zur Wehntalerstrasse kommen wir auf die Strecke, die wir von vielen Touren kennen und die mit der für Zürcher Verhältnisse längeren Abfahrt runter nach Adlikon „beginnt“. Nach einem Abstecher durch das Wohnquartier und an der Schule vorbei rollen wir Richtung Watt und weiter nach Regensdorf. Dort wiederum auf den Radweg entlang der Wehntalerstrasse bis zur Unterführung Richtung Altburg.


Ich weiss natürlich auch, dass richtige Pässe ein anderes Kaliber sind, nur schon der Etzelpass bietet mehr Passgefühl. Aber als Einstieg bietet der Regensberger – zumindest für uns Flachlandpiloten – einiges. Vier Kilometer Aufstieg, einige Abfahrten für Bremsübungen, Kurven und – das Beste kommt zum Schluss – wenig Verkehr. Das ist sehr viel wert.


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Aktualisiert: 5. Okt. 2019

Flach, flacher, Reusstal. So könnte man, wenn auch nicht ganz zutreffend, diese Tour durchs Reusstal zwischen Bremgarten und Mühlau bezeichnen. Die Aufzeichnungen zeigen immerhin 200 Höhenmeter auf 38 Kilometer – ich habe keine Ahnung, wo sie entstanden sind. Ich kann mich erinnern an eine kurze Steigung in Ottenbach, eine noch kürzere in Oberlunkhofen, eine noch kürzere in Unterlunkhofen, und eine noch kürzere zwischen Mühlau und Merenschwand. Nicht der Rede wert. Wer gut drauf ist, stösst alles, aber auch wirklich alles durch. Oder skatet durchgängig im 1:1-er.


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Diese Ruhe - ein kurzer Moment ohne Regen, ohne Wind, ohne Kies und ohne Schlamm.

Meditation

Aber ich war langsam wie noch nie. Das kann daran gelegen haben, dass ich es mit viel Regen und Gegenwind zu tun hatte, mit Kieswegen und Schlamm allenthalben, vielleicht aber auch mit der ablenkenden Schönheit der Umgebung. Ein Gutteil der Strecke wird im Uferbereich der Reuss gelaufen, einem in dieser Region gutmütigen, ruhigen Fluss mit vielen Seitenarmen und einer für Ornithologen wunderprächtigen Vogel-Vielfalt.

Startort war Bremgarten, direkt beim Bahnhof/Parkhaus an der Zugerstrasse. Es kann aber auch einer der vielen Parkplätze entlang der Reuss anvisiert werden. Nach gut zweihundert Metern fahre ich rechts den Fliederweg runter zum Radweg. Auf diesem gut ausgeschilderten Weg bleibe ich bis Oberlunkhofen, wo man entweder auf dem etwas holprigen Kiesweg zur Brücke nach Rottenschwil läuft oder aber die Strasse benutzt, die aber auch von Lastern befahren wird und die einigermassen eng ist. Ich hab's trotzdem gemacht (im Wort trotzdem steckt auch das Wort Trotz).


Einsamkeit

Ab hier läuft man auf dem Trottoir bis zur Radweg-Abzweigung Richtung Aristau und Birri. Übrigens: die ganze Tour verlief in Abwesenheit von anderen Menschen. Gleichwohl kann ich nicht für das Wochenende sprechen, ich habe sie immer nur unter der Woche befahren. In Birri fahre ich wieder ein Stück Kantonsstrasse Richtung Ottenbach. Am Ortsausgang beginnt dafür ein Radweg von eine Qualität sondergleichen, ein Riesenspass selbst bei Gegenwind. Kurz vor der Brücke überquere ich die Strasse und gelange zum Reuss Kanal und kurz später zum Wissenbach, wo's auf nicht ganz so perfektem Asphalt bis zum (endlich) unvermeidlichen Kiesweg geht. Bei trockenen Verhältnissen ist der Weg gut fahrbar, aber auch wenn nass und weich lässt sich's einigermassen rollen. Nach gut dreihundert Metern folgt links eine Brücke, da drüber und auf immer noch prekärem Belag bis zur Zürichstrasse. Nun geht es auf verkehrsarmen Nebenstrassen weiter bis nach Mühlau. Den Weg von hier Richtung Zugersee kenne ich noch nicht, das ist Teil einer grösseren Tour Richtung Luzern, die in Planung ist. Fürs Erste geht's von Mühlau auf dem Radweg zurück nach Merenschwand und Birri, wo ich wiederum auf die Kantonsstrasse gehe, wiederum auf den High-Tech-Radweg nach Ottenbach. Und diesmal überquere ich die Brücke und nehme den Radweg zurück nach Bremgarten unter die Rollen.


Gleichgültigkeit

Die ganze Tour lässt sich natürlich auch ohne Achter-Schlaufe fahren, aber die Schnellstrasse zwischen Birri und Ottenbach ist den Umweg mehr als wert.

Ab Ottenbach Reussbrücke folgt dann tatsächlich so etwas wie ein Anstieg – es sind glaube ich satte 15 Höhenmeter, die aufs Mal bezwungen werden wollen. Schulterklopf! Der Weg zurück ist immer wieder durchsetzt von leichten Anstiegen und noch leichteren Abfahrten. Ottenbach, Unterlunkhofen und Oberlunkhofen werden durchrollt, in letztgenanntem Ort kommen wir zurück auf den Zubringer nach Bremgarten.


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