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Die neun Gebote des Rollskifahrens

Gebote müssen nicht zwingend eingehalten werden - wir sind weder die Bibel noch die Polizei und auch nicht die Rechthaberei. Aber auch im Rock'n'Roll geht's manchmal vernünftig zu und her.

 

1. Helm – tragen 

Der Helm empfiehlt sich, Stürze sind nicht auszuschliessen. Im Frühling und Herbst bei Feuchtigkeit sind die Wege schmierig wie Abwaschwasser und manchmal rutschig wie eine Eisfläche. Steine, Äste, Pferdescheisse uns was weiss ich sonst noch liegt rum. Und im Kampf gegen übermütige E-Bike-Raser hilft der Helm zusätzlich. Den kann man ihnen nämlich dann und wann hinterher werfen.

 

2. Strassenverkehrsgesetz – achten 

Wir benutzen Radwege, Nebenstrassen, ab und zu das Trottoir. In allen Fällen gilt: Rücksicht auf die anderen. Im Flachland ist das Radwegnetz sehr gut ausgebaut, die Trainingsbedingungen für Rollskifahrer hervorragend. Ein paar Regeln sollten trotzdem eingehalten werden – siehe Strassenverkehrsgesetz. Und sei's nur, um sie ab und zu zu brechen.

 

3. Trainingsvielfalt – alles andere ist Einfalt

Techniktraining ist ein Muss. Rollskier sind schwieriger zu beherrschen als Langlauflatten, es ist alles ein wenig wackliger und fehlerintoleranter. Deshalb technische Übungen einbauen, am besten in jedem Training – auch wenn man alles schon beherrscht. 

 

4. Rücksicht – kommt vor Vorsicht

Es ist von Vorteil, sich mit anderen zu vertragen – aus dem einfachen Grund, weil es schon genug Streit gibt zwischen allen anderen. Wer das nicht glaubt, sollte sich einmal an einem sonnigen Sonntag die Greifensee-Rundfahrt gönnen, halleluja. Wenn wir entspannt in die Situation reinfahren, bleibt’s auch entspannt, wenn die anderen verspannt sind.

 

5. Defensive Fahrweise – fast immer

Es lohnt sich, die Fahrweise der Umgebung anzupassen. Die wenigsten Rollskifahrer haben eine Bremse montiert, der Bremsweg ist verzögert. Wenn ein Auto aus einer Ausfahrt oder einer Nebenstrasse kommt, wird’s eng. Autofahrer achten selten auf Rollskifahrer, schliesslich sehen die aus wie Fussgänger, da kann man locker rauspreschen. Aber die Offensive nicht vergessen - weil's Spass macht.

 

6. Grüssen – Anstand ist nie schlecht

Nicht immer, aber immer mal wieder. Und nützt's nüt, so schadt's nüt. Bei einem Hundehalter aus Rümlang habe ich ein sattes Jahr lang gegrüsst, bis er zurückgrüsste. Aber jetzt ist er gut erzogen.

 

7. Musik – Lautstärke anpassen

Ich bin Anhänger von ganz viel Musik, weil’s entspannt im täglichen Auf und Ab mit anderen Verkehrsteilnehmern. Und manchmal entkoppelt sich man so auf angenehme Weise von der genervten Umwelt – persönliche Angriffe überhört man einfach. Die Musik ist aber nie so laut, dass ich den Restverkehr oder das Klappern der Stöcke nicht mehr höre. 

 

8. Stürze – antizipieren

Stürze liegen immer drin, sei’s wegen einer Haselnuss, die sich zwischen Rolle und Schutzabdeckung klemmt, sei’s wegen einem Auto in der Ausfahrt, sei’s, weil der Stock in einem Gullydeckel stecken bleibt. Alles schon passiert. Deshalb immer Fluchtwege suchen – zum Beispiel die Weide neben dem Weg. Das holpert heftig, der Sturz ist fast unvermeidlich, aber weicher als Asphalt wird’s allemal.

 

9. Kurs – gibt’s bei uns

Ein Technikkurs bringt’s immer. Und bringt mehr. Man lernt viele Situationen schneller kennen und ist frühzeitig gewappnet. Anschliessend lernt man beim täglichen Training. Anfänger lernen schneller wie wenn sie’s alleine versuchen, und selbst Fortgeschrittene können von Tricks auf Touren lernen. 

 

Für das zehnte Gebot sind wir noch auf der Suche. Wer weitere wichtige Tipps hat – nur zu.

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