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Über die Suche nach unbekannten Wegen

Wenn man irgendwann damit beginnt, Tourenerlebnisse zu sammeln, zeigt sich die „Wahrheit“ gewisser Klischees. Anfängerglück gibt es, aber sobald man keiner mehr ist, braucht’s vor allem Geduld. Und der Spruch: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, der stimmt zwar. Aber.



Schön wär's.

Weil:

· Google Maps ist ein unzureichendes Instrument, um Touren zu finden, die für Rollski geeignet sind.

· Aufstiege und Gefälle sind selbst auf einer guten Karte schwer zu interpretieren, Höhenkurven zwar gut sicht-, aber auf die Schnelle schwer berechenbar.

· Radwege sind nicht zwingend ideal, um darauf Rollski zu fahren.

· Nebenstrassen entpuppen sich als Navi-gesteuerte Rennstrecken.

· Es gibt Sackgassen, die nicht als Sackgassen signalisiert sind.


Die oben gegebenen Schwierigkeiten zeigen in dieser Reihenfolge Stolpersteine, die sich bei der Echtzeit-Suche zu veritablen Felsbrocken auftürmen können. Häufig genug stehe ich vor einer kompletten Neuorientierung.


Spontaneität und oder Planung - beides funktioniert.

Das hat aber auch sein Gutes: man lernt mehr oder weniger bekannte Gebiete und Regionen neu kennen. Im Guten wie im Schlechten. Ich vertraue vor allem auf Swiss Map Mobile, der smarten Version der Schweizerischen Landeskarten. Manchmal vertraute ich aber auch einfach meinem Orientierungssinn. Ein paar der schönsten Touren entstanden mehr oder weniger spontan.

Aber eben. Den grösseren Teil der Touren bereite ich mit dem Velo vor: ich fahre die Strecke ab auf der Suche nach Störfaktoren. Weshalb sich ab und an geplante Touren plötzlich nicht mehr umsetzen lassen. Oder komplett neu gedacht werden müssen.


Vom Spitzenasphalt in den Schotterhaufen

Auf der Suche nach einer Tour im Knonaueramt zwischen Birmensdorf und Cham entdeckte ich viele Seitenstrassen, die sich im ersten Augenblick wunderbar anfühlten, dann aber in einem Bauernhof endeten. Radwege wiederum sind plötzlich gekiest, was ja noch ginge, oder geschottert, was dann doch zuviel des Schlechten ist, oder enden in einem Wohnquartier.

Wo die üblichen Verkehrswege zunehmend überlastet sind, hilft Autofahrern bekanntlich das Navi aus der Bredouille. Plötzlich kann man wieder ungezügelt durch die Gegend fahren. Und eben nicht, um die etwas andere Landschaft zu geniessen, sondern nun muss so schnell wie möglich Zeit eingespart werden. Der Nachteil nicht so viel befahrener Nebenstrecken: sie werden auch nicht so fleissig kontrolliert.

Aber eben auch.


Glücksfall

Schaffhausen – Zürich war eine Tour, die ich nicht vorher mit dem Velo erkundet habe – ein echter Glückstreffer. Auch die Walensee-Tour fuhr ich aufs Geratewohl, darauf vertrauend, dass ich mich schon irgendwie zurecht finden würde. Es klappte. Das Seez-Tal zwischen Walenstadt und Sargans ist als Radroute gut gekennzeichnet, die Hürde bietet Walenstadt selbst, wo man mitten durch die zum Glück kleine Stadt muss. Von Sargans an den Rheinweg fand ich das erste Mal den Weg mit den Rollski nicht, verfuhr mich und klemmte mich dann halt nochmals hinter die Karte.


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